4. FATart Fair 2021
Die vierte Edition der Kunstmesse und Ausstellungsplattform FATart Fair öffnet ihre Pforten mit einer Vielzahl von zeitgenössischen Kunstschaffenden, die eine ebenso vielfältige wie faszinierende Auswahl an Werken präsentieren. Für diese vierte Ausgabe wird die Messe noch internationaler, denn die Künstlerinnen und nicht-binären Kunstschaffenden kommen nicht nur aus der ganzen Schweiz, sondern auch aus Paris, Berlin, Mallorca, Istanbul, Köln, Stockholm, Seoul und Dakar. Dank dem Jahr für Jahr wachsenden Vertrauen der Kunstschaffenden für unser Projekt gewinnt die FATart Fair mit jeder Ausgabe deutlich an Einfluss und Ansehen.
Das Rahmenprogramm wurde unterstützt von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung.
"Women Artists: A Contemporary Topography of Gender in Arts"
Samstag 11.09.21: 13h - 14h
Dr. phil. Diana Baumgarten (Wissenschaftliche Assistenz Universität Basel, Gender Studies) im Gespräch mit Ursina Roesch (Künstlerin, Mitgründerin von FATart) über die Vorstudie « Geschlechtserverhältnisse im Schweizer Kulturbetrieb»
Samstag 11.09.21: 18h- 19h
Präsentation von Kristin T. Schnider (freie Schriftstellerin) über ihre Perspektive als Autorin
Sonntag 12.09.21: 13h - 14h
Angelica Tschachtli (Leitung SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz) im Gespräch mit Elisabeth Eberle (Künstlerin und Archivistin) über SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz
Die 4. FATart Fair 2021 präsentiert zwei Panelgespräche und eine Präsentation, die beabsichtigen die momentane Situation von Frauen in der Kunst zu erörtern. Eingeladen sind Expertinnen und Künstlerinnen aus den Fachbereichen Gender Studies, Kunstgeschichte, Literatur und Visuelle Kunst. Jede Veranstaltung regt zur Diskussion an, um somit neue Ideen und gesellschaftlichen Mehrwert zu erzeugen. Die kuratorische Leiterin von FATart, Pauline Della Bianca, wird die Gäste vorstellen und die Diskussionen moderieren. Die Vorträge und Diskussionen sind offen für alle und richten sich sowohl an Expert*innen als auch an Laien. Ziel ist es, eine hochprofessionelle und gleichzeitig offene und freundliche Diskussionsplattform für ein vielfältiges Publikum zu generieren. Durch die Einladung von Expertinnen und Künstlerinnen aus unterschiedlichen Bereichen wollen wir einen Raum für transdisziplinären Austausch und Reflexion schaffen, um damit Gedanken für einen breiteren Blickwinkel mit grosser Wirkung anzuregen. So fördern wir neue Debatten über Inklusion in der Kunstwelt.
Samstag 11.09. 13- 14h:• Dr. phil. Diana Baumgarten (Wissenschaftliche Assistenz Universität Basel, Gender Studies) im Gespräch mit Ursina Gabriela Roesch (Künstlerin, Mitgründerin von FATart) über die Vorstudie «Geschlechtsverhältnisse im Schweizer Kulturbetrieb»
Das erste Panelgespräch beginnt am Samstag, dem 11.09. um 13 Uhr. Die Diskussion geht von den Ergebnissen der Vorstudie „Geschlechterverhältnisse im Schweizer Kulturbetrieb: eine Analyse mit Fokus auf Kulturschaffende, Kulturbetriebe und Verbände » insbesondere in der Visuellen Kunst, aus. Sie bilden die Ausgangslage für das Gespräch und werden ins Verhältnis zu den Ergebnissen aus anderen Kultursparten in der Schweiz gesetzt. Damit wird ersichtlich, wie stark der derzeitige Schweizer Kulturbetrieb von Ungleichheit und Diskriminierung auf Geschlechterebene geprägt ist. Die mediengewandte Künstlerin, Ursina Gabriela Roesch bringt die Perspektive einer Künstlerin aus der Branche mit ein. Früh hat sie damit begonnen sich aufgrund der Abwesenheit von Künstlerinnenpositionen für Frauen in der Kunst einzusetzen. Sie interessiert sich für die Sichtbarkeit der Kunst von Frauen, will sie zeigen und zugänglich machen. Im Rahmen des Panelgesprächs soll sich die Diskussion auch auf Geschlechterstereotypen richten, beispielsweise das des "männlichen Genies" und "der weiblichen Muse", die auf individueller, institutioneller und struktureller Ebene weiterhin stark wirken. Mehr zur Vorstudie: hier
Samstag 11.09. 18- 19h: Präsentation von Kristin T. Schnider (freie Schriftstellerin) über ihre Perspektive als Autorin
«Plötzlich Schriftstellerin, plötzlich Frau». Auslegeordnung, Bestandesaufnahme, Erfahrungen teilen. Die Zukunft befragen. 1991 sieht sich Kristin T. Schnider mit der ersten Buchveröffentlichung plötzlich nicht nur mit der Frage der öffentlichen Beurteilung der literarischen Qualität des Textes, sondern mit der Verortung des Textes via ihrer Person konfrontiert. Sie stellt fest: «Oha, ich bin eine Frau.» In der Auseinandersetzung über «Weibliches Schreiben», die im «Netzwerk Schreibender Frauen», (gegründet 1991, heute «femscript») geführt und mit Essays von Mariella Mehr, Nicole Müller und ihr im dessen Bulletin fortgesetzt wurde, findet ein erster Versuch der Positionierung in der Welt der Literatur statt. In einem breiteren Kontext von Kategorisierungen hatte sie sich in den 80er Jahren zum Leben von lesbischen Frauen in der Schweiz geäussert, und sich später auch mit Antirassismus befasst. In ihrer Präsentation geht sie Fragen nach Veränderungen, Fort- und Rückschritten in diesen Feldern nach und befragt zusammen mit dem Publikum den Einfluss von Kategorisierungen auf das künstlerische Schaffen, den «status quo» und eine mögliche Zukunft.
Sonntag 12.09. 13- 14h : Angelica Tschachtli (Leitung SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz) im Gespräch mit Elisabeth Eberle (Künstlerin und Archivistin) über SIKART
Das zweite Panelgespräch findet am Sonntag 12.09. um 13h statt. SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz (sikart.ch) ist das redaktionell betreute, täglich aktualisierte Online-Nachschlagewerk von visuellen Kunstschaffen in der Schweiz, das vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIKISEA herausgegeben wird. Als Spiegel der Rezeption im Kunstbetrieb präsentiert SIKART Inhalte zu historischen und zeitgenössischen Kunstschaffenden und umfasst über 17’000 Personeneinträge sowie rund 1900 ausführliche monografische und thematische Lexikonartikel. Angelica Tschachtli stellt das Lexikon und die Eintragskriterien vor und geht dabei auf die Einträge von Künstlerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen ein.
Elisabeth Eberle, Schweizer Künstlerin und Archivistin, hat in den letzten elf Jahren das einzigartige Archiv „Frauen* Zählen“ über die Repräsentation von Künstlerinnen in der Kunstszene aufgebaut. Eberle wird Beispiele aus ihrer persönlichen Erfahrung in die Diskussion über das SIKART Einahme-System von Künstler*innen einbringen.
Performance
«fragile» von Lyn Bentschik
Während den drei Tagen der Kunstmesse erscheint ein Körper, eingepackt in Luftpolsterfolie, und bewegt sich langsam durch die ganze Ausstellung.
Die Performance findet während dem ganzen Wochenende spontan, ohne vorbestimmte Zeiten, statt.
Konzept und Performance: Lyn Bentschik
Musik: Yannick Consaël
Entwickelt in Kooperation mit cie O.
«Inside Absence» von Atelier für Digitalstoff
Virtuell platzierte Soundblasen, ausgelöst durch die mit Kopfhörern und Smartphone ausgerüstete Besucher*innen bilden das Kunstwerk. Am Samstag ab 14h.